DRK sucht Verstärkung für Besuchs- und „Omadienst“
Rotes Kreuz bringt Eltern oder Alleinerziehende mit Kindern und „Wunschgroßeltern" zusammen
„Oma ist super, aber so weit weg“ – dieser Satz aus Kindermund beschreibt eine Realität, wie sie heutzutage bei vielen jungen Familien anzutreffen ist. Nur noch selten leben mehrere Generationen unter einem Dach, häufig sind beide Elternteile berufstätig oder Vater oder Mutter erzieht allein. „Früher gehörte der regelmäßige Besuch bei den Großeltern einfach zum Familienleben dazu“, sagt Leopoldine Landsrath. Sie bemühte sich um eine Lösung, wie Kindern ohne Großmutter- und Großvater vor Ort oder in der Nähe ein generationenübergreifender Kontakt ermöglicht werden könnte. Und wurde zur Ideengeberin für den „Omadienst“ des DRK-Ortsvereins (OV) Celle.
Wer ausreichend Zeit und Spaß am Umgang mit Kindern hat, erhält hier Gelegenheit, ein sehr persönliches Aufgabengebiet zu übernehmen. Das Rote Kreuz bringt Eltern oder Alleinerziehende mit Kindern und „Wunschgroßeltern“ zusammen.
Uta Mewes ist eine von ihnen, für sie sind die Treffen mit der 5-jährigen Paula eine Energiequelle. „Ganz irre, ganz fantastisch“, erzählt sie, „Spaß mit ihr haben, Fragen beantworten, sich anstecken lassen von ihrer Lebendigkeit. Das ist das, was es ausmacht.“ Bei der Anzahl und Ausgestaltung der Termine besteht große Flexibilität, dieses wird individuell mit den Familien abgesprochen. „Wir haben einen Tag für uns gefunden, einmal die Woche, mal bei mir, mal bei ihnen“, berichtet die frühere Verwaltungsangestellte, die sich mittlerweile im Ruhestand befindet.
„Es gibt einen großen Bedarf von beiden Seiten“, ist ihre Erfahrung. Sie war immer gerne mit Kindern zusammen, ihr eigener Nachwuchs ist längst groß und „meine Enkelkinder brauchen mich nicht mehr so oft“. Gelegentlich sind die Anlässe ganz praktischer Natur: „Wenn die Eltern mal in Ruhe einkaufen wollen oder ein Elternsprechtag ansteht, dann betreue ich auch die Geschwisterkinder.“
Gerlind Schilling ist die Ansprechpartnerin beim Ortsverein Celle. „Das ist ein kleines Ehrenamt“, sagt sie, für das es rein formal nicht mehr als eines Führungszeugnisses bedarf (zu beantragen bei der zuständigen Meldebehörde oder online beim Bundesamt für Justiz). Den Ehrenamtlichen sollen keine Kosten entstehen, hierfür wird Sorge getragen.
Gleiches gilt für einen weiteren Service des Celler Roten Kreuzes – den Besuchsdienst, der sich an ältere Menschen mit wenigen sozialen Kontakten richtet. Auch für dieses Angebot sucht der Ortsverein Verstärkung.
Wer Interesse hat, sich einzubringen, kann sich melden bei Gerlind Schilling:
Tel. 05141-3747710, E-Mail: info(at)ov-celle.drk.de
Text und Foto: Anke Schlicht